"Wichtige Erfahrung" gegen Olympia-Zweite
Der Taekwondo-Grand Prix in Paris schmeckte für Österreichs Marlene Jahl schon ganz nach Olympia.
Die WM-Fünfte kämpfte am Sonntag im Palais des Sports Marcel-Cerdan in der Olympischen Klasse +67 Kilogramm gegen die Top-32 der Welt. Traf dort im Achtelfinale auf die Olympia-Zweite Dabin Lee aus Korea, der sie einen harten Kampf lieferte.
Aber der Reihe nach: In der ersten Runde hatte die 28-jährige Heeressportlerin die Australierin Reba Stewart mit 2:0 von der Matte gefegt. Die mehrfache Ozeanien-Meisterin und Olympiateilnehmerin war gegen Marlene Jahl in beiden Durchgängen chancenlos unterlag mit 4:0 und 13:0.
Im Achtelfinale kam es dann zur Begegnung mit der Olympia-Zweiten von Tokio, Da-bin Lee, aus Korea, dem Mutterland des Taekwondo. Bei der WM hatte Jahl die koreanische Teamkollegin Da-bin Song noch im Achtelfinale mit 2:1 bezwungen. „Ein Sieg gegen das Mutterland des Taekwondo ist immer etwas Besonderes. Das ist, wie wenn man bei einer Fußball-WM England raushaut“, hatte damals Jahls Coach Markus Weidinger kommentiert.
Und tatsächlich musste auch die Olympia-Zweite gegen Österreichs Taekwondo-Aushängeschild hart kämpfen. Nach einem glatten 7:0 in Runde 1, drehte Marlene Jahl auf, gewann die zweite Runde hauchdünn mit 1:0 und brachte die Koreanerin in der Entscheidungsrunde durchaus zum Nachdenken. Am Ende hatte Lee nach einigen strittigen Kampfrichterentscheidungen mit 9:4 das bessere Ende für sich.
Marlene Jahl: „Ich bin momentan noch sehr enttäuscht, weil ich heute meine Stärken gegen die Koreanerin leider nicht ganz auf die Matte bringen konnte. Ich werde mir mit meinem Trainerteam den Kampf noch einmal anschauen und analysieren, wo die Fehler lagen und das im Training für die nächsten Wettkämpfe noch adaptieren.“
Coach Weidinger sieht, dass die positive Entwicklung seines Schützlings weitergeht: „Nach der verschlafenen ersten Runde hat Marlene die Taktik viel besser, aktiver und aggressiver umgesetzt. In der dritten Runde ist sie dann dem frühen Rückstand nachgelaufen. Klar ist jetzt die Enttäuschung da, aber die Koreanerin war eine gute wichtige Erfahrung. Es gibt daraus viel zu lernen.“
Das Ziel bleibt Paris, dort will Marlene Jahl eine von den 16 Athletinnen ihrer Gewichtsklasse sein, die 2024 beim olympischen Taekwondo-Turnier im Grand Palais um Medaillen kämpfen.
Grand Prix Paris (FRA),
Damen, olympische Kategorie +67 Kilogramm:
Runde 1: Marlene Jahl (AUT) - Reba Stewart (AUS) 2:0 (4:0, 13:0)
Achtelfinale: Marlene Jahl (AUT) – Dabin Lee (KOR) 1:2 (0:7, 1:0, 4:9)
Wettkampfplan 2023/2024:
26. Februar Slovenia Open, Ljubljana (SLO), Rang 1
5. März Bulgarian Open, Sofia (BUL), Rang 3
18. März Belgian Open, Lommel (BEL), Rang 9
2. April Austrian Open, Innsbruck (AUT), Rang 3
29. Mai - 4. Juni WM Baku (AZB) Rang 5
9.-11. Juni Grand Prix Rom (ITA), out in Runde 1
23.-26. Juni European Games Malopolska und Slask (POL), Platz 5
1.-3. September Grand Prix Paris (FRA), Rang 9
23.-24. September Serbia Open, Belgrad (SRB)
7.-12. Oktober Grand Prix Taiyuan (CHI)
2.-3. Dezember Grand Prix-Final Manchester (GBR)
1.-3. März 2024 Olympia-Qualifikationsturnier Berlin (GER)